Stabilität und Überlebensfähigkeit von probiotischen Bakterien
Das Überleben von probiotischen E. Coli und Ent. faecalis im menschlichen Wirt nach oraler Aufnahme: Ergebnisse aus in vitro und in vivo-Studien.
Zusammenfassung
Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, ob handelsübliche probiotische Bakterienstämme der Spezies Ent. faecalis und E. coli die Passage durch den menschlichen Magen überleben und den Gastrointestinaltrakt (GIT) besiedeln können. Das Überleben der Bakterien nach Exposition gegenüber den pH-Werten des Magens wurde unter Verwendung eines dynamischen in-vitro-Modells, das den Bedingungen im Magen ähnelt, sowie des SHIME®-Modells, das die obere GIT-Umgebung (Magen und Dünndarm) während der Nahrungsaufnahme noch genauer nachahmt, untersucht.
Die Lebensfähigkeit sowohl von Ent. faecalis DSM 16431 als auch von E. coli DSM 17257 nahm während der Säureexposition ab. Die anschließende Exposition gegenüber simulierten Dünndarmbedingungen führte jedoch zu keiner weiteren Abnahme. Ein menschlicher Proband nahm eine einmalige Dosis des Probiotikums Ent. faecalis ein, woraufhin über einen Zeitraum von 6 Tagen lebende Bakterien im Stuhl durch gezielte Kultivierung und Identifizierung der Kolonien mit art- und stammspezifischen PCR-Primern bestimmt wurden. Der Nachweis der DNA des Stammes mittels PCR in Stuhlproben war 4 Tage lang positiv. Diese Besiedlungsdauer war deutlich kürzer als die zuvor ermittelte Besiedlung des Menschen durch E. coli DSM 17257.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass probiotische E. coli und Ent. faecalis empfindlich gegenüber dem pH-Wert des Magens sind, welcher ihre Lebensfähigkeit mehrere log-Stufen reduziert. Dennoch überleben sie in ausreichender Menge, um den Darm zu besiedeln, so dass die Bakterien nach einer einmaligen Gabe mehrere Tage (Ent. faecalis) und mehrere Wochen (E. coli) im Stuhl nachgewiesen werden können.
Publikationssprache: Englisch
Zitat
Wassenaar, T., Marzorati, M., Beimfohr, C., Siegl, A., & Zimmermann, K. (2017). Survival of Probiotic E. Coli and Ent. Faecalis in the Human Host after Oral Intake: Results from in Vitro and in Vivo Studies.