Der Blick nach vorne:
Abwasserbasierte Epidemiologie

Flächendeckendes Surveillance-System.
Warum Abwasserbasierten epidemiologischen Systemen die Zukunft gehört.

 

 

Abwasser ist eine unglaublich reiche, anonymisierte und flächendeckende Quelle an Informationen und ermöglicht ein umfassendes Monitoring der öffentlichen Gesundheit. Sie beinhaltet die Analyse der angeschlossenen Kläranlage sowie des dazugehörigen Kanalnetzes.

Alle Krankheitserreger, einschließlich SARS-CoV-2, werden im Stuhl ausgeschieden und sind im Abwasser bereits in sehr geringen Mengen nachweisbar. So spiegelt das Abwasser die gesamte Bevölkerung wider und nicht nur Personen, die Symptome zeigen und/oder sich getestet haben. Es gibt keine Dunkelziffer mehr. Die Datenerhebung findet ohne Eingriff in die Grundrechte statt, ist realistischer, da sie alle Personen erfasst und schneller, da Daten nicht erst erfasst werden, wenn Teile der Bevölkerung Symptome aufzeigen.

Das Abwassermonitoring ist zudem bedeutend kostengünstiger als personenbasierte Einzeltestungen mittels Schnelltest oder PCR.

Abwasser ist eine wertvolle Informationsquelle

Das Abwassermonitoring kann zuverlässige Daten zu einer Vielzahl chemischen und biologischen Parameter liefern, die in der abwasserbasierten Epidemiologie (ABE) zur Unterstützung der öffentlichen Gesundheit integriert werden können. Eins der ersten städteübergreifenden Anwendungen von ABE ist die Messung des Drogenkonsums. Studien zu den legalen (Nikotin, Alhokol) und illegalen Substanzen werden weltweit durchgeführt. HIER können Sie mehr erfahren. Die erhobenen Daten werden genutzt, um zu verstehen, wo Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens anzusetzen sind, oder um die Strafverfolgungsbehörden beim Aufspüren von Drogenproduktionsstätten zu unterstützen.

Eine weitere Anwendung von ABE ist die Messung von Arzneimittelkonzentrationen im Abwasser. Die Daten werden für unterschiedlichen Zwecken verwendet, u. A. als Indikator für die Verbreitung von Krankheiten. So wurde beispielsweise die Verbreitung von Gicht durch die Messung von Oxypurinol im Abwasser geschätzt, einem Metaboliten von Allopurinol (einem Mittel zur Behandlung von Gicht) im Urin. Ein ähnlicher Ansatz wurde zur Schätzung der Häufigkeit von Typ-II-Diabetes verwendet, indem Metformin, ein häufig verwendetes Therapeutikum für diese Krankheit, im Abwasser gemessen wurde.

Die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen stellt eine erhebliche globale Gesundheitsbedrohung dar. Antibiotikaresistente Keime gelanden in der Umwelt hauptsächlich über das Abwasser. Die Untersuchung von Abwasser auf das Vorhandensein und die Vielfalt antimikrobieller Resistenzgene für verschiedene Arzneimittel könnte Aufschluss darüber geben, wo und in welchem Umfang resistente Bakterien einen Gefahr für die Bevölkerung darstellen.

Die Bevölkerung kann verschiedenen chemischen Stoffen (Pestizide, Tenside etc.) über die Nahrung, das Wasser, die Luft oder durch den direkten Kontakt mit Haushalts- oder Körperpflegeprodukten ausgesetzt sein. ABE kann auch Informationen über die Belastung liefern, um gezielte Maßnahmen zur Ermittlung der Quellen und Verringerung der Belastung zu ergreifen.

Dashboard
Abwasserbasierte
Epidemiologie

Das von vermicon AG entwickelte ABE-Dashboard für die Auswertung der Abwasser-basierten epidemiologischen Messungen stellt alle wesentlichen Informationen übersichtlich dar. Es ist Teil der VIT® Vision Software, die bereits das mikrobiologische Abwassermonitoring einer Vielzahl von Kläranlagen in Deutschland unterstützt und erheblich vereinfacht. Die Software wird kontinuierlich weiterentwickelt und an neue Parameter angepasst.

Interesse am Corona-Frühwarnsystem der vermicon AG und HPC AG? Hier mehr erfahren

 

Unser Statement

"Die Weltbevölkerung wächst explosiv. Bewohnten in den 70iger Jahren noch vier Milliarden Jahren Menschen den blauen Planeten, so werden es in 2023 bereits acht sein. In nur etwas mehr als 40 Jahren hat sich dadurch die Weltbevölkerung verdoppelt. Angestiegen ist dabei auch die Zahl der bakteriellen und viralen Infektionen. Das ist nur natürlich, denn wenn mehr Menschen zusammenleben, überdies auch zunehmend in sogenannten "Mega Cities", und weltweit reisen, dann nimmt auch der Austausch von Viren und Bakterien zu.

Der Mensch hat jedoch eine, seit Hunderttausenden von Jahren bewährte, Waffe: sein Immunsystem. Dieses ermöglicht es ihm sich in den allermeisten Fällen selbständig an einen Erreger anzupassen und ihn erfolgreich zu bekämpfen.

Die Aufgabe eines modernen Gesundheitsmanagements muss es sein diese Entwicklungen zu verfolgen und bestmöglich zu unterstützen. Dabei muss der Schwerpunkt auf der natürlichen Unterstützung des Immunsystems liegen, in Form von Bewegung und Ernährung. Schwerpunkte, die in unserer "Ich muss alles sofort haben" Gesellschaft in den Hintergrund getreten sind. Die Aufgabe des Staates ist es den Menschen Möglichkeiten zu schaffen, um trotz der Industrialisierung ausreichend Bewegung und frische Luft zu bekommen. Grüne Inseln in den Städten, erleichterter Zugang zu Sportstätten, Anreize für Bewegung, Aufklärung - all das kann und sollte der Staat leisten.

Ebenfalls ist es die Aufgabe des Staates darauf zu achten, dass möglichst wenig Giftstoffe in unsere Nahrung gelangen. Eine effektive Lebensmittelüberwachung gehört dazu ebenso wie ein Verbot von bestimmten chemischen Zusatzstoffen. Doch die Aufgabe des Staates ist es nicht, die Menschen "zwangszubeglücken". Die letztendliche Entscheidung ob man Sport treibt oder was auf dem Essteller kommt, muss bei dem Einzelnen verbleiben.

Daher sehen wir die Abwasser-basierte Epidemiologie als eine großartige Möglichkeit, als Staat in den Hintergrund zu treten und trotzdem bestmöglich die Gesellschaft zu unterstützen. Die bereits heute bestehenden Maßnahmen für ein effizientes Gesundheitsmonitoring, wie z.B. Befragungen oder Sentinel-Überwachung, können durch ein Abwasser-basiertes epidemiologisches System signifikant gestärkt oder gar ersetzt werden. Idealerweise erfolgt das Monitoring im Hintergrund, ohne eine Belastung der Bevölkerung und ohne einen Eingriff in die Grundrechte.

Als Mikrobiologen sehen wir ein Abwasser-basiertes epidemiologisches System als eine echte Chance an, daran mitzuwirken, die Gesundheit der Gesellschaft in die richtige Richtung zu lenken. Ein im Hintergrund laufendes Abwassermonitoring liefert wichtige Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung und kann - richtig genutzt - Gutes bewirken. Dabei gilt es sich zu lösen, dass der Staat aktiv in die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen eingreifen muss. Stattdessen soll er als "Enabler" wirken, als eine Institution, die eine optimale Gesundheit der Gesellschaft ermöglicht. Dies kann durch Aufklärung aber auch durch das Bereitstellen von entsprechenden Ressourcen gelingen. Umsetzen muss dies jedoch der Einzelne selbst. Hier ist Eigenverantwortung gefragt. Der Staat darf nicht zu präsent werden und soll dem Volk - gemäß dem Wahlauftrag - dienen und es nicht befehligen.

Die Schönheit eines Abwasser-basierten epidemiologischen System ist die Möglichkeit, mehrere Parameter zu beobachten, da nur dann die volle Stärke eines solchen Systems sichtbar wird und auch komplexe Zusammenhänge erkannt werden können. Viele europäische Staaten haben dies bereits umgesetzt.

Wir unterstützen daher die deutschlandweite Einführung eines flächendeckenden Abwassermonitorings. Eine lückenlose Analyse der wichtigsten Gesundheitstrends erlaubt die bestmögliche Gesundheitsvorsorge. Zusätzlich empfehlen wir auf personenbezogene Schnelltests - für welche Erreger auch immer - zu verzichten. Die durch diese Art der Testung entstandenen Kosten sind enorm, die Umweltverschmutzung beträchtlich. Nachhaltigkeit sieht anders aus! Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte wie in den Jahrzehnten zuvor ein Arzt aufgesucht werden und der Kontakt mit Mitmenschen ganz selbstverständlich eingeschränkt werden. Ein zusätzlicher Eigentest war früher nicht notwendig und ist es auch heute nicht. Mediale Panikmacherei ist ein schlechter Berater.

Wir sehen unsere Aufgabe als Mikrobiologen darin, die notwendigen Informationen sachlich und wissenschaftlich fundiert zur Verfügung zu stellen, um jedem Einzelnen die bestmögliche Entscheidung für den Erhalt seiner Gesundheit zu ermöglichen.

Denn letztendlich ist die Eigenverantwortung beim Erhalt der individuellen Gesundheit das Maß aller Dinge."

Dr. Jiri Snaidr, CEO und Gründer, vermicon AG

Testung beauftragen

Beauftragen Sie jetzt die Analyse Ihrer Proben. Der Nachweis erfolgt mittels RTqPCR (empfohlen von der EU-Kommission und ESI-CorA). Die Probenahme wird von unserem zertifizierten Partner HPC AG oder selbstständig mit Hilfe unserer Probenahmesets durchgeführt. Der Vorgang ist sowohl für Kläranlagen, als auch für öffentliche und private Einrichtungen geeignet.

Wie wird SARS-CoV-2 im Abwasser analysiert?

Im Rahmen des Webinars „Abwasser-basierte Epidemiologie: Das Corona-Frühwarnsystem“ zeigen vermicon AG und HPC AG die Vorteile der Abwasser-basierten Epidemiologie, die Funktionsweise solch eines Systems in der Praxis und warum idealerweise das Kanalsystem mit einbezogen werden sollte. Die Teilnahme am Webinar ist kostenlos. Melden Sie sich gleich an!

Spezialisten vor Ort

vermicon AG ist der Pioneer der Abwasser- Mikrobiologie. Mit unserem Partner HPC AG, den Experten in der Qualitätssicherung von Kanalsystemen, setzen wir uns sowohl für optimale Reproduzierbarkeit und Sicherheit der Ergebnisse, als auch für kundengerechte Betreuung ein. Zuverlässig, persönlich, erreichbar - das sind die Leitmotive, die uns in dieser Partnerschaft bewegen.